Rheinstetten-Mörsch. Pünktlich um 14.31 Uhr begann am Sonntag, 20.01.2019 vor dem Technischen Rathaus in Mörsch das 19. Stellen des Narrenbaums.
In seiner kurzen Ansprache an das zahlreich versammelte närrische Volk, ließ es sich der Präsident der, dem Gesangverein „Bruderbund“, angehörenden „Stadtmusikanten“, Michael Pustleik, nicht nehmen, hinsichtlich des kurz zuvor aufgestellten und mit einem ausgedienten Christbaum sowie Hexe verzierten Fastnachtssymbols in bester Büttenrednermanier ein wenig in Richtung der Stadt Rheinstetten zu sticheln. Die habe im vergangenen Jahr aus Gründen der Nachhaltigkeit nämlich auf Christbäume verzichtet.
Die Mörscher Fasenachter ließen sich ob des kommunalen Umweltgedankens allerdings nicht unterkriegen. Und so thront bis Aschermittwoch das ehemalige Weihnachtsbäumchen des Karlsruher St. Vincentiuskrankenhauses an der Spitze des Mörscher Narrenbaums.
Höhepunkt der rund einstündigen Veranstaltung, die von circa 250 Narren aus Rheinstetten, Malsch und Karlsruhe sowie etlichen Schaulustigen verfolgt wurde, war die Verleihung des begehrten Maurerordens, mit dem seit nunmehr 19 Jahren vom Männergesangverein (MGV) „Eintracht“ Mörsch und den „Stadtmusikanten“ verdiente Persönlichkeiten der Mörscher Fasenacht ausgezeichnet werden. Während Giesela Daurer aufseiten der „Stadtmusikanten“ von Pustleik geehrt wurde, überreichte Volker Rocca den Orden in seiner Funktion als Fastnachtspräsident der „Eintracht“ an Sven Deck.
In seiner Laudatio beschrieb „Stadtmusikanten“-Vizepräsident Georg Ehrlich seine Vereinskollegin als Frau „mit einem ganz speziellen Talent“, die in ihrer fast vier Jahrzehnte währenden Karriere „nie gerne im Mittelpunkt gestanden“ habe. Vielmehr habe sie mit ihrer „unglaublichen Kreativität“ Generationen von Gardemädchen sowie Tänzer des Männer- und Kinderballetts für deren Auftritte auf den Bühnen Rheinstettens geschminkt und vorbereitet. „Aber auch als Kostümbildnerin hat sich Giesela verdient gemacht“, verriet Ehrlich, der die Garde und die Fasenacht als Daurers Leben bezeichnete.
Deck ist seit seiner Geburt im Juni 1979 Mitglied der „Eintracht“ und seit 30 Jahren als Büttenredner aus deren Prunksitzungen nicht wegzudenken. „Es ist ein Genuss Svens Vorträgen nicht nur zuzuschauen, sondern auch zuzuhören. Seine Mimik und Gestik sind eine Nummer für sich, und gepaart mit den Witzen wird daraus stets ein absolutes Highlight unserer Sitzungen“, schwärmte Rocca, der Deck attestierte, „in jeder Kampagne noch einen draufsetzen“ zu können.
Beitrag vom 24.01.2019
Text/Foto: Andreas Kleber
Mit freundlicher Genehmigung von Andreas Kleber. Erschienen in den BNN am 22. Januar.